Mögelin war schon in den 20er und 30 er Jahren ein reines Arbeiterdorf, in dem die Landwirtschaft nur eine bescheidene Rolle spielte. Durch ihre Arbeit in den Rathenower optischen Betrieben kamen die Mögeliner bald in Kontakt mit der damaligen politischen Arbeiterbewegung, die vor allem von SPD und KPD organisiert wurde. Bei den letzten Wahlen vor 1933 erhielten diese Parteien in Mögelin zwei Drittel aller Stimmen, was die politischen Gegner veranlasste, das Dorf zu einem „ roten Schandfleck im Havelland“ zu erklären. Auch der Mögeliner Fußballclub gehörte der „Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit“ an und stand dadurch, nach der Machtübernahme durch die NSDAP 1933, auf der Abschussliste. Am 14. November 1933 wurde der Verein verboten und sein Vermögen eingezogen. Es gab Hausdurchsuchungen und Vernehmungen. Otto Riesler, als Mitglied der Leitung, wurde ins KZ verschleppt und erst nach vier Monaten wieder frei gelassen. Erst 1937 wurde der Verein neu gegründet. Wahrscheinlich haben die damaligen Verantwortlichen das Statut den neuen Erfordernissen angepasst, um ihrer geliebten Sportart wieder nachgehen zu können.
Im Vereinsregister findet man den Eintrag:
„Durch Beschluss der Mitgliederversammlung vom 28. September1937 ist die Satzung neu errichtet worden. Der Vereinsleiter ist Vorstand des Vereins. Er vertritt den Verein gerichtlich und außergerichtlich.“
Erst nach 1945 wurde der Mögeliner SC endgültig eliminiert. Im Zuge der so genannten antifaschistisch – demokratischen Umwälzung wurde von der damaligen Landesregierung Brandenburg die Löschung aus dem Vereinsregister verfügt. In der DDR waren Sportgemeinschaften mit Grundsätzen aus der bürgerlichen Zeit politisch nicht mehr tragbar. Die Eintragung im Vereinsregister zur Löschung hat folgenden Wortlaut:
„ Von Amts wegen, gemäß Rundverfügung Nr. 250/50 der Landesregierung Brandenburg – Ministerium der Justiz – vom 11. Juli 1950, gelöscht am 15. August 1950.“
MS